Die Pfarrkirche Hl. Sakrament - der Saardom - wurde als Antwort auf das rasche Wachstum der Gemeinde Dillingen von 1911(Grundsteinlegung) bis 1913 (Kirchweihe) erbaut.
Aber die Stadt und die Kirchengemeinde wuchsen rasch weiter. Seit 1946 bestehen St. Johann und Hl. Sakrament als zwei eigenständige Pfarreien und 01.01.2024 prägt der Saardom das Bild der neu entstandenen Pfarrei Sankt Odilia, in der die alten Pfarreien der Stadt Dillingen zusammengefügt sind.
Am 21. August 1910 erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Pfarrkirche Heilig Sakrament am Rand Dillingens auf freiem Feld. Bereits 50 Jahre nach Erbauung der Kirche St. Johann 1844-45 zeigte sich, dass dieses Gotteshaus für die stark wachsende Gemeinde zu klein war. Der Bau der Kirche Heilig Sakrament erfolgte in nur drei Jahren. Sie ist 61,50m lang und hat eine größte Breite von 33,50m. Den Bauplatz stellte die Zivilgemeinde kostenlos zur Verfügung; die Hüttenwerke spendeten 30.000 Reichsmark. Pfarrer Dr. Matthias Prior, vormals Geheimsekretär des Bischofs, machte den Kirchbau zu seinem Lebenswerk. Sein Grab befindet sich deshalb in der Kirche: Westseite. Er beauftragt den jungen Architekten Peter Marx aus Trier mit dem neuen Bauplan. Bereits am 28. Mai 1911 legte Bischof Dr. Michael Felix Korum den Grundstein. Dieser Stein stammt aus den Domitilla Katakomben in Rom. Bereits am 25. April 1913 konnte der Trierer Bischof Dr. Korum den Kirchbau feierlich konsekrieren. Bis dahin wurden 5 Bronzeglocken und eine Turmuhr fristgerecht eingebaut. Es war der Landrat Hans Freiherr Schütz von Leerodt, der zum ersten Mal den Begriff „Dillinger Dom“ in den Mund nahm. 1925 wurde die Inneneinrichtung vollendet. Pfarrer Dr. Prior schrieb: „Die Gesamtkosten für den Neubau der Kirche nebst Pfarrhaus, für die Restauration der Johanneskirche sowie die Inneneinrichtung der Sakramentskirche belauf sich auf rund eine Million Friedensmark“, die fast ganz von der Gemeinde aufgebracht wurden.
Der Saardom ist aus heimischem graurotem Sandstein neoromanisch erbaut worden. Der Grundriss entspricht einem lateinischen Kreuz. Über dem Schnittpunkt von Lang- und Querhaus erhebt sich ein achteckiger Vierungsturm, der zusammen mit Chor und Querapsiden eine harmonische Einheit bildet. Peter Marx nahm sich große französische Kathedralen zum Vorbild. Der Westturm ahmt die Gestaltung der Türme von Laon nach, der Ostturm die Türme von Reims. Beide Türme unterscheiden sich gering in der Höhe. 56,50 m und 58m
Im Hauptschiff verdienen die Säulenkapitelle besondere Aufmerksamkeit. Gustav Sobry, ein Trierer Bildhauer, hat die 8 Seligpreisungen dargestellt. Auf der ersten Säule der linken Seite hat sich der Baumeister Peter Marx verewigt: PM ARCH.TREV. Die Seligpreisungen galten im Mittelalter als Stufenleiter zum Himmel. Wer so auf den Chor zugeht soll an den Lebensweg erinnert werden, der geprägt ist von den Zugenden der Seligpreisungen und so in die Gemeinschaft mit Gott führt.